Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Projektleiter, wissenschaftlicher Mitarbeiter
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Extern: Prof. Dr. Tobias Jenert Universität Paderborn, Prof. Dr. Christoph Winkler IONA College NY
Die Dynamik und Unsicherheiten im Geschäftsleben sind gross: Covid-19-Nachwirkungen, Schwierigkeiten in den Beschaffungsmärkten, der Krieg in der Ukraine, sich ändernde Kundenbedürfnisse und Marktgegebenheiten. Gerade in einem solchen Umfeld gilt es, wichtige neue Informationen zu erhalten als Grundlage für unternehmerische Entscheidungen. Wir beschäftigen uns mit dem selbstregulierten unternehmerischen Lernen, einer systematischen Art, wie UnternehmerInnen im Kontext der Unsicherheit effizient und effektiv lernen können. Dabei interessieren uns z.B. ihre Lernstrategien, ihre Lernaktivitäten und wie sie ihre Motivation regulieren, um produktiv zu bleiben. Zuletzt stellen wir auch die Frage, wie UnternehmerInnen die Digitalisierung für sich nutzen können.
Wir beschäftigen uns in unserer Forschung mit den folgenden Themen:
Hauptprojekt 2021-2025
Unser Hauptforschungsprojekt wird durch das SNF-Projekt «Self-Regulation and Dealing with Uncertainty: How to Support Entrepreneurs in Coping with Uncertain Decision-Making» getragen. Unsere Forschungstätigkeiten beinhalten sowohl Beiträge zur Grundlagenforschung als auch zur angewandten Forschung.
Beiträge für die Grundlagenforschung:
In der Grundlagenforschung konzentrieren wir uns auf zwei zentrale Themen: 1. Suchprozesse nach Geschäftsideen und 2. Selbstreguliertes unternehmerisches Lernen (SREL).
1. Suchprozesse nach Geschäftsideen: Unsere Forschung hat gezeigt, dass UnternehmerInnen auf verschiedene Weisen nach Geschäftsideen suchen – passiv, aktiv und systematisch. Dabei haben wir nicht nur eine neue Skala entwickelt, sondern auch herausgefunden, welche Faktoren die Entwicklung innovativer Geschäftsideen begünstigen.
2. Selbstreguliertes unternehmerisches Lernen (SREL): SREL bezieht sich auf die Fähigkeit von UnternehmerInnen, den eigenen Lernprozess durch Selbstregulation effektiver, effizienter und systematischer zu gestalten. Dies fördert die Fähigkeit, Unsicherheiten besser zu bewältigen und fundiertere Entscheidungen zu treffen. Der Prozess der Selbstregulation findet dabei auf kognitiver, metakognitiver und motivationaler Ebene statt. Da dieses Forschungsgebiet noch neu ist, haben wir eigene Messinstrumente entwickelt und die ersten Grundlagen geschaffen. In über 400 Interviews und weiteren quantitativen Studien haben wir nachgewiesen, dass SREL eine wesentliche Methode ist, um Unsicherheit zu navigieren und Innovation zu fördern.
Beiträge für die angewandte Forschung:
Die oben genannten Themen setzen wir auch in der angewandten Forschung um, indem wir die Ergebnisse beispielsweise mit Erfa-Gruppen reflektieren und den Ansatz kontinuierlich weiterentwickeln. Zudem haben wir Elemente dieser Erkenntnisse in unser Rahmenkonzept für KMU-Führungskompetenzen integriert.
Zusätzlich beschäftigen wir uns mit der Frage, wie die Digitalisierung konkretisiert und für KMU verständlich gemacht werden kann. Unser Ziel ist es, konkrete Hilfsmittel und praxisnahe Möglichkeiten aufzuzeigen, wie KMU die Digitalisierung für sich effektiv nutzen können.
Alle diese Themen werden in unterschiedlichen Formen im Bereich Transfer umgesetzt. Einerseits werden Vorträge an Tagungen von UnternehmerInnen gegeben, Workshops mit UnternehmerInnen gehalten oder die Erkenntnisse in unsere Erfa-Gruppen eingeflossen. Ein weiterer zentraler Bereich unserer Arbeit sind die Entwicklung und Umsetzung maßgeschneiderter Interventionen für UnternehmerInnen. In diesen Workshops vermitteln wir den TeilnehmerInnen die nötigen Fähigkeiten und Fertigkeiten, um in der dynamischen Welt von heute erfolgreich agieren zu können.